«das leben ist nicht perfekt, aber dein haarschnitt kann es sein» (markierungen durch blogautor).
ja, genau, denkt da der typograf und der korrektor.
der englische typesetter würde passend sagen: “dear hairdresser, apostrophes are curly!”
also hier nochmals für alle: so: ’ und nicht so: ′ das zweite ist eine prime, auch als minutenzeichen oder fußzeichen (maßeinheit, aka inch) – und daneben auch als deppenaprostoph – bekannt.
dasselbe gilt für die anführungszeichen: so: “ ” (englisch) bzw. „ “ (deutsch) aber nicht so: ″ ″ das letztere ist ein zoll- oder sekundenzeichen, auch doppelprime genannt.
ergo: 5′ 10″ = 5 minuten und 10 sekunden bzw. 5 fuß und 10 zoll.
am 18. februar ist tag der batterie. was? echt jetzt!? haben jetzt auch schon produkte ihre tage? kommt bald der tag der leuchtdiode? der tag des kippschalters? oder der tag des löffels oder der tag des gabelstaplers?
tag der batterie, so stellt sich heraus – auch wenn im mailing der schweizer post (s. bild) auch nur um produktewerbung geht – ist eigentlich ein weiterer awareness-tag: es geht um die korrekte entsorgung des erwähnten artikels.
das datum wurde natürlich nicht zufällig gewählt; es handelt sich um den geburtstag von alessandro volta, dem erfinder der batterie, der am 18. februar 1745 das licht der welt erblickte. zufällig hat auch ein anderer bekannter volta an diesem tag geburtstag: john travolta.
und wie entsorge ich batterien und akkus? hier ein paar weiterführende infos, da scheinbar das wissen darüber noch nicht weitverbreitet ist – sonst bräuchte es ja keinen «national battery day» (so heißt er in amerika).
der twittervogel ist ausgeflogen. oder besser: er wurde rausgeworfen. und durch ein eher banales x ersetzt.
normalerweise macht man so etwas nicht mit einer marke mit ikonischem logo, die – wie der apple-apfel – ohne irgendwelche buchstaben auskommt. und zu den wertvollsten marken des planeten gehört. dies ist natürlich kein normalfall. und es geht auch nicht um «man». x ist quasi die initiale von elon musk, und der kann sich alles leisten. auch marketingtechnisch weniger schlaue moves wie diesen. wir werden uns auch x.com gewöhnen.
entworfen wurde das sympathische reduce-to-the-max-zwitschervögelchen von martin grasser im jahr 2012.
… kommt der erste august. der nationalfeiertag der schweiz. und damit wieder eine schwette (hevetismus für schwemme) an schweizerflaggenkitsch in jeglicher couleur – na ja, farblich nur rot und weiß. so weit, so gut.
aber dann ist da noch das kreuz mit dem das kreuz, mit welchem all die servietten, lampions, badetücher, bettwäsche, boxershorts, tischdecken, eier, teigwaren usw. verziert sind (gegenstände aus dem aldi-prospekt ende juli 2023).
aldi ist ja bekannt für seine anbiederung an die helvetische bewohner mithilfe der swissness-keule, ohne die es hier kein supermarkt schafft. auch coop und migros wissen genau, dass die schweizer (-innen und -außen) recht stolz sind auf die ganz wenigen produkte, die noch im eigenen land produziert werden. umso größer und auffälliger werden diese dann beschriftet und mit labels umkleistert, damit der eindruck entsteht, dass der artikel gleich nebenan produziert wurde.
auch aldi hat jetzt noch ein weiteres label eingeführt: «saveurs suisses – das neue label für ausgewählte, regionale spezialitäten». und gerade wieder mal ohne umweg ins fettnäpfchen getrampelt, trotz der aufklärung auf logoblog anno 2017.
auch das labellogo selbst zeigt wieder exemplarisch, wie wenig ahnung aldi suisse auch nach fast 20 jahren landespräsenz noch von der schweiz hat – herzchen hin oder her.
hier also nochmals für alle: das schweizerkreuz hat vier «flügeli» (oder arme) mit den proportionen 7 (lang) zu 6 (breit). alle andern kreuze sind per definition irgendwelche kreuze, aber sicher keine schweizerkreuze. gratis nachzulesen bei wikipedia oder bei eda.admin.ch und vielen weiteren seiten.
im ganzen aldi-prospekt finden sich über 20 weiße kreuze mit falschen dimensionen und nur gerade zwei (2) richtige (gleiche fahnen oder logos wurden nur je einmal gezählt – sonst sähe die statistik noch schlimmer aus).
wir von logoblog wünschen trotzdem einen schönen nationalfeiertag (und hoffen, dass es nächstes jahr etwas besser aussieht am flaggenhimmel)!
hier in paar weitere mehr oder minder gelungene grafische kunstwerke, die es bis in meine kamera geschafft haben.
southbank tower london. ein wohnturm mit luxusappartments. da ist ein anständiges logo mindestvoraussetzung.
byredo – kosmetische produkte mit einem splittrigen schriftzug.
bilmonte. das gute eis aus italien. auch trotz doppeltem leerschlag.
coju steht für coffee and juice (kaffee und saft). übers leidige thema «und mehr» gibts weltweit und davon hatten wir es in diesem blog auch schon.
«tailored workspaces for forward thinkers» (maßgeschneiderte arbeitsräume für zukunftsgerichtete denker» werden im fora-gebäude feilgeboten. fora ist die etwas edlere mehrzahlsform von forum.
kein logo, aber ein hingucker. der «mid season sale» wird von der dänischen mode- und kunstmarke wood wood mit umgekehrtem logo beworben. normalerweise schreiben sie sich «w.w.».
gesehen in soho, dem viertel, das grafisch am meisten hergibt in london. gehört sonorous trident, einer mediengesellschaft. das animierte logo davon sieht so aus.
ein paar firmenschriften, die in london im vereinigten königreich gesichtet wurden.
british telecommunications, kurz bt, hat wohl eins der einfachsten logos auf der welt. aber auch darauf muss man erst mal kommen …
das britische mobilfunkunternehmen ee (vormals für: everything everywhere) schafft es auf zwei kreise. es gehört seit 2016 zur bt group (siehe oben).
firmen wie selfridge & co. (kaufhaus) brauchen nicht alle fünf jahre am logo rumwerkeln. eine metallplatte wie diese lässt ein paar hundert jahre «logomodeschau» locker an sich vorüberziehen. offiziell hat das zweitgröße warenhaus im königreich jedoch dieses logo (und nennt sich schon seit langem in der mehrzahl).
die firma fuller and richard ist nicht mehr (und über ihre geschichte ist nichts bekannt), aber das oppulente zweifache fassadenlogo hat das haus in soho wohl vor dem abbruch gerettet. zumindest bis jetzt.
vom lieben aldikind hatten wir es hier auf logoblog.net schon häufiger (siehe hier oder hier oder hier). und wir sind ihm immer wieder dankbar für verblogbare steilvorlagen.
einmal mehr startet der discounter den versuch, a) migros den rang abzulaufen und, neuerdings, b) eine kultmarke zu werden. für ersteres bedient er sich dem migros-vokablar. (wie viel selbstironie ist da dabei?) für letzteres ist bekleidung mit dem aldi-logo angesagt. jede wette, dass dieser schuss extrem weit neben der ska-mütze landet.