der twittervogel ist ausgeflogen. oder besser: er wurde rausgeworfen. und durch ein eher banales x ersetzt.
der vogel ist raus. twitter ist jetzt.
normalerweise macht man so etwas nicht mit einer marke mit ikonischem logo, die – wie der apple-apfel – ohne irgendwelche buchstaben auskommt. und zu den wertvollsten marken des planeten gehört. dies ist natürlich kein normalfall. und es geht auch nicht um «man». x ist quasi die initiale von elon musk, und der kann sich alles leisten. auch marketingtechnisch weniger schlaue moves wie diesen. wir werden uns auch x.com gewöhnen.
entworfen wurde das sympathische reduce-to-the-max-zwitschervögelchen von martin grasser im jahr 2012.
hier in paar weitere mehr oder minder gelungene grafische kunstwerke, die es bis in meine kamera geschafft haben.
southbank tower london. ein wohnturm mit luxusappartments. da ist ein anständiges logo mindestvoraussetzung.
byredo – kosmetische produkte mit einem splittrigen schriftzug.
bilmonte. das gute eis aus italien. auch trotz doppeltem leerschlag.
coju steht für coffee and juice (kaffee und saft). übers leidige thema «und mehr» gibts weltweit und davon hatten wir es in diesem blog auch schon.
«tailored workspaces for forward thinkers» (maßgeschneiderte arbeitsräume für zukunftsgerichtete denker» werden im fora-gebäude feilgeboten. fora ist die etwas edlere mehrzahlsform von forum.
kein logo, aber ein hingucker. der «mid season sale» wird von der dänischen mode- und kunstmarke wood wood mit umgekehrtem logo beworben. normalerweise schreiben sie sich «w.w.».
gesehen in soho, dem viertel, das grafisch am meisten hergibt in london. gehört sonorous trident, einer mediengesellschaft. das animierte logo davon sieht so aus.
ein paar firmenschriften, die in london im vereinigten königreich gesichtet wurden.
british telecommunications, kurz bt, hat wohl eins der einfachsten logos auf der welt. aber auch darauf muss man erst mal kommen …
das britische mobilfunkunternehmen ee (vormals für: everything everywhere) schafft es auf zwei kreise. es gehört seit 2016 zur bt group (siehe oben).
firmen wie selfridge & co. (kaufhaus) brauchen nicht alle fünf jahre am logo rumwerkeln. eine metallplatte wie diese lässt ein paar hundert jahre «logomodeschau» locker an sich vorüberziehen. offiziell hat das zweitgröße warenhaus im königreich jedoch dieses logo (und nennt sich schon seit langem in der mehrzahl).
die firma fuller and richard ist nicht mehr (und über ihre geschichte ist nichts bekannt), aber das oppulente zweifache fassadenlogo hat das haus in soho wohl vor dem abbruch gerettet. zumindest bis jetzt.
ein inserat aus einer zeitschrift von 1922 hat mich zu diesem post inspiriert. es geht um einen klassiker, der schon mehr als 100 jahre überstanden hat und einen podestplatz ganz oben im markenhimmel mehr als verdient hat: die gaba-tabletten, jetzt wieder unter wybert auf dem markt.
geblieben sind die drei rauten – sowie, aber sekundär, die blaue farbe.
1846 brachte der basler arzt emanuel wybert (1807–1884) von einer reise aus amerika das rezept eines hustenmittels mit. sein freund, hermann geiger, damaliger besitzer der «goldenen apotheke basel» = gaba (gegründet 1638), verkaufte die danach hergestellten sogenannten «wybertli-pastillen».
diese wurden aufgrund der guten resonanz ab 1906 von geiger und dessen bruder im elsaß unter dem namen «wybert» industriell hergestellt. 1918 verließ hermann geiger die apotheke und gründete die eigenständige gaba ag.
1910 wurden die «wybert-pastillen» in «gaba-tabletten» umfirmiert und als marke beworben. teilweise lief das produkt auch unter beiden namen.
1999 wurde die marke «wybert-pastillen» verkauft und seit 2004 ist gaba ein teil der colgate-palmolive-gruppe und ist spezialisiert auf mundhygieneprodukte. heute findet man die tabletten wieder unter der bezeichnung wybert.
cdmx ist die lokale abkürzung für ciudad de méxico, also mexiko-stadt. in mexiko kommt oft auch der eingangstür eine wichtige bedeutung zu: je schöner bemalt (oder verziert oder bunt – oder alles zusammen), desto besser. anbei ein paar muster aus dem logo- und türwesen der größten stadt nordamerikas.
cdmx. mexiko-stadt. alles so bunt hier …
chili’s mit chili – das «lächeln» ähnelt dem des logos der smile-versicherung.
hochzeitskleider bei david’s bridal: das herz dient hier also auch noch als buchstabe.
oxxo, eine der großen supermarktketten in mexiko. oft gleich «um die ecke deines lebens» («a la vuelta de tu vida») zu finden.
museo memoria y toleranica, das museum für erinnerung und toleranz.
war eigentlich nicht für diesen blog gedacht. morgenstimmungsbild aus der ciudad de méxico mit eislieferant iglu. im hintergrund der palacio de bellas artes.
“pizza n’love” – aus welchen gründen auch immer bei einem logo oder markennamen anführungszeichen gesetzt werden (außer auffallen gibt’s eigentlich keinen) …
aldo conti. nein, kein spezielles logo. aber passende verwendung der fenster.
telmex. der vormals staatliche telekomanbieter ist zwar privatisiert (und auch in andern ländern mittel- und südamerikas tätig), das logo mutet etwas kommunistisch-behäbig und modernisierungsbedürftig an.
logoblog-preis für die schönste türe geht an den kleiderladen alcibar.
designerkleidermarke (z.b. für totenkopf-t-shirts) ¡ay güey! (us-website)
procuraduria agraria = agrarbehörde. (dieses bild fliegt vielleicht noch raus.)
xoch – ein frisörsalon. aussprache, in etwa: [ksotsch].
dulcería de celaya. in diesem süßwarenladen weht noch der zeitgeist des vorletzten jahrhunderts (gegründet 1874). gemäß wikipedia-eintrag das älteste firmenschild der stadt.
schuhladen victoria. komfort für die füße seit 1930.
das logo von odol hat sich gewandelt (oben werbung aus dem jahre 1922, unten das aktuell erhältliche produkt). die typische form der flasche ist geblieben. bei diesem produkt ist die flasche das konstante element mit dem großen wiedererkennungseffekt. die marke existiert seit 1892, hat also schon 130 jahre überlebt.
zuerst dachte ich, dass es sich um einen falsch getimeten 1.-april-scherz handelt. aber es ist wahr: die zurich-versicherung streicht das logo mit dem z auf blauem grund.
da das z zum kriegssymbol erklärt worden war – die russen verwenden es mit der bedeutung «für den sieg» –, verzichtet die zurich auf die verwendung ihrer z-marke im blauen kreis. mindestens mal für soziale medien wie z.b. facebook . auf ihrer website (zurich.ch und ~.com) sieht und liest man noch nichts über diesen schritt (stand: 2022 03 30).
das altbekannte logo der zurich.z-befreites social-media-logo der zurich.
aus einem jahrgang alter ausgaben der «schweizer illustrierten zeitung» (heute: «schweizer illustrierte») aus dem jahr 1922 habe ich ein paar inserate herausgepickt. die marken gibt’s noch, das logo hat sich dem zeitgeist angepasst.
eine marke, die schon fast 175 jahre überlebt hat, ist die uhrenmarke omega.
das neue logo (seit 1974) in der zeitlosen schrift «futura». diese schrift ist gleichzeitig so klassisch und modern, dass sie wohl nie veralten wird. es wurden nur noch kleine anpassungen vorgenommen, vor allem der buchstabe Ω erhielt eine elegantere form.
die uhrenfirma braucht keinen claim mehr zum logo – «official timekeeper» liest man zwar ab und zu, meistens aber nur im zusammenhang mit sportanlässen.
erstaunlich konstant hielt sich die maisstärke-marke «maizena» (1916 gegründet) über die letzten 100 jahre. die ausgefallene schrift ist ikonisch.
wieder mal ist eine logo-aktualisierung gelungen. die css, die mittlerweile größte krankenkasse der schweiz, macht vor, wie das geht.
das in die jahre gekommene signet mit dem kristall und den viel zu vielen linien wurde nach etwa 35 jahren gebrauch endlich über bord geworfen (offizieller einführungstermin: april 2022).
das hellere blau (cyan) wurde zur hauptfarbe für den neuen schriftzug, der eine originelle s-ligatur zeigt. die welle lässt einen zwar etwas in richtung wasser oder thermalquelle assoziieren. definitiv ist jetzt mehr bewegung drin als im überaus statischen wirkenden, alten signet.
der neue claim lautet: «deine gesundheit. dein partner.» wie bei den meistens claims ist auch da die originalität dann wieder auf der strecke geblieben.
css ist schon lange eine abkürzung, deren ursprung wohl fast niemand kennt. gegründet wurde die firma 1899 als «christlichsoziale kranken- und unfallkasse der schweiz», «caisse-maladie chrétienne-sociale suisse».