der twittervogel ist ausgeflogen. oder besser: er wurde rausgeworfen. und durch ein eher banales x ersetzt.
der vogel ist raus. twitter ist jetzt.
normalerweise macht man so etwas nicht mit einer marke mit ikonischem logo, die – wie der apple-apfel – ohne irgendwelche buchstaben auskommt. und zu den wertvollsten marken des planeten gehört. dies ist natürlich kein normalfall. und es geht auch nicht um «man». x ist quasi die initiale von elon musk, und der kann sich alles leisten. auch marketingtechnisch weniger schlaue moves wie diesen. wir werden uns auch x.com gewöhnen.
entworfen wurde das sympathische reduce-to-the-max-zwitschervögelchen von martin grasser im jahr 2012.
… kommt der erste august. der nationalfeiertag der schweiz. und damit wieder eine schwette (hevetismus für schwemme) an schweizerflaggenkitsch in jeglicher couleur – na ja, farblich nur rot und weiß. so weit, so gut.
aber dann ist da noch das kreuz mit dem das kreuz, mit welchem all die servietten, lampions, badetücher, bettwäsche, boxershorts, tischdecken, eier, teigwaren usw. verziert sind (gegenstände aus dem aldi-prospekt ende juli 2023).
aldi ist ja bekannt für seine anbiederung an die helvetische bewohner mithilfe der swissness-keule, ohne die es hier kein supermarkt schafft. auch coop und migros wissen genau, dass die schweizer (-innen und -außen) recht stolz sind auf die ganz wenigen produkte, die noch im eigenen land produziert werden. umso größer und auffälliger werden diese dann beschriftet und mit labels umkleistert, damit der eindruck entsteht, dass der artikel gleich nebenan produziert wurde.
auch aldi hat jetzt noch ein weiteres label eingeführt: «saveurs suisses – das neue label für ausgewählte, regionale spezialitäten». und gerade wieder mal ohne umweg ins fettnäpfchen getrampelt, trotz der aufklärung auf logoblog anno 2017.
auch das labellogo selbst zeigt wieder exemplarisch, wie wenig ahnung aldi suisse auch nach fast 20 jahren landespräsenz noch von der schweiz hat – herzchen hin oder her.
hier also nochmals für alle: das schweizerkreuz hat vier «flügeli» (oder arme) mit den proportionen 7 (lang) zu 6 (breit). alle andern kreuze sind per definition irgendwelche kreuze, aber sicher keine schweizerkreuze. gratis nachzulesen bei wikipedia oder bei eda.admin.ch und vielen weiteren seiten.
im ganzen aldi-prospekt finden sich über 20 weiße kreuze mit falschen dimensionen und nur gerade zwei (2) richtige (gleiche fahnen oder logos wurden nur je einmal gezählt – sonst sähe die statistik noch schlimmer aus).
wir von logoblog wünschen trotzdem einen schönen nationalfeiertag (und hoffen, dass es nächstes jahr etwas besser aussieht am flaggenhimmel)!
vom lieben aldikind hatten wir es hier auf logoblog.net schon häufiger (siehe hier oder hier oder hier). und wir sind ihm immer wieder dankbar für verblogbare steilvorlagen.
einmal mehr startet der discounter den versuch, a) migros den rang abzulaufen und, neuerdings, b) eine kultmarke zu werden. für ersteres bedient er sich dem migros-vokablar. (wie viel selbstironie ist da dabei?) für letzteres ist bekleidung mit dem aldi-logo angesagt. jede wette, dass dieser schuss extrem weit neben der ska-mütze landet.
haschi ist nicht mehr. ein schweizer klassiker hat sich verabschiedet. oder macht zumindest mal pause. anbei zwei werbeanzeigen aus dem jahr 1922 sowie die abbildung der zuletzt erhältlichen packung. das logo wurde kaum angetastet und hat mit dem abgebildeten berg (pilatus bei luzern) über ein jahrhundert eine felsenstarke marke gebildet (absichtlich etwas altmodisch gehalten). leider ist das «täfeli» (bonbon) nun nicht mehr in der klassischen form erhältich. gründe dafür sind in diesem artikel zu lesen.
der etwas ungewohnte name des kräuterbonbons ist kein abgewandeltes onomatopoetikum fürs niesen («hatschi!») – noch hat es etwas mit hasch(isch) zu tun (ein amt für verbraucherschutz wollte sogar mal eine namensänderung erzwingen).
die auflösung steht auf der unteren anzeige. es ist eine zusammensetzung aus den ersten silben des ursprünglichen firmennamens halter & schilling. otto halter und albert schilling brachten das «zeltli» (nochmals ein helvetismus für bonbon) 1919 auf den markt.
… aber dann doch nicht. wenn man im web mal einem laden ein trinkgeld geben könnte (bis jetzt noch selten gesehen) und auch gern würde. aber dann doch nicht kann, weil man einen gratisartikel im warenkorb hat und man maximal 15% trinkgeld geben darf. aber das ist auch bei einem betrag von null immer noch 0,00. das maximaltrinkgeld von 0,00 wurde dann leider auch im warenkorb nicht angezeigt. immerhin: der gute wille wäre dagewesen …
ein inserat aus einer zeitschrift von 1922 hat mich zu diesem post inspiriert. es geht um einen klassiker, der schon mehr als 100 jahre überstanden hat und einen podestplatz ganz oben im markenhimmel mehr als verdient hat: die gaba-tabletten, jetzt wieder unter wybert auf dem markt.
geblieben sind die drei rauten – sowie, aber sekundär, die blaue farbe.
1846 brachte der basler arzt emanuel wybert (1807–1884) von einer reise aus amerika das rezept eines hustenmittels mit. sein freund, hermann geiger, damaliger besitzer der «goldenen apotheke basel» = gaba (gegründet 1638), verkaufte die danach hergestellten sogenannten «wybertli-pastillen».
diese wurden aufgrund der guten resonanz ab 1906 von geiger und dessen bruder im elsaß unter dem namen «wybert» industriell hergestellt. 1918 verließ hermann geiger die apotheke und gründete die eigenständige gaba ag.
1910 wurden die «wybert-pastillen» in «gaba-tabletten» umfirmiert und als marke beworben. teilweise lief das produkt auch unter beiden namen.
1999 wurde die marke «wybert-pastillen» verkauft und seit 2004 ist gaba ein teil der colgate-palmolive-gruppe und ist spezialisiert auf mundhygieneprodukte. heute findet man die tabletten wieder unter der bezeichnung wybert.
cdmx ist die lokale abkürzung für ciudad de méxico, also mexiko-stadt. in mexiko kommt oft auch der eingangstür eine wichtige bedeutung zu: je schöner bemalt (oder verziert oder bunt – oder alles zusammen), desto besser. anbei ein paar muster aus dem logo- und türwesen der größten stadt nordamerikas.
cdmx. mexiko-stadt. alles so bunt hier …
chili’s mit chili – das «lächeln» ähnelt dem des logos der smile-versicherung.
hochzeitskleider bei david’s bridal: das herz dient hier also auch noch als buchstabe.
oxxo, eine der großen supermarktketten in mexiko. oft gleich «um die ecke deines lebens» («a la vuelta de tu vida») zu finden.
museo memoria y toleranica, das museum für erinnerung und toleranz.
war eigentlich nicht für diesen blog gedacht. morgenstimmungsbild aus der ciudad de méxico mit eislieferant iglu. im hintergrund der palacio de bellas artes.
“pizza n’love” – aus welchen gründen auch immer bei einem logo oder markennamen anführungszeichen gesetzt werden (außer auffallen gibt’s eigentlich keinen) …
aldo conti. nein, kein spezielles logo. aber passende verwendung der fenster.
telmex. der vormals staatliche telekomanbieter ist zwar privatisiert (und auch in andern ländern mittel- und südamerikas tätig), das logo mutet etwas kommunistisch-behäbig und modernisierungsbedürftig an.
logoblog-preis für die schönste türe geht an den kleiderladen alcibar.
designerkleidermarke (z.b. für totenkopf-t-shirts) ¡ay güey! (us-website)
procuraduria agraria = agrarbehörde. (dieses bild fliegt vielleicht noch raus.)
xoch – ein frisörsalon. aussprache, in etwa: [ksotsch].
dulcería de celaya. in diesem süßwarenladen weht noch der zeitgeist des vorletzten jahrhunderts (gegründet 1874). gemäß wikipedia-eintrag das älteste firmenschild der stadt.
schuhladen victoria. komfort für die füße seit 1930.
auch die schmerzmittelmarke togal hat schon ein weilchen überlebt. sie wurde 1914 ins leben gerufen. die anzeige hier stammt aus dem jahre 1922 (schweizer illustrierte zeitung). die logoentwicklung ist auf der offiziellen togal-website mit einem bild dokumentiert.
bei discounter aldi entdeckt (mehr zu aldi auf logoblog). keine ahnung, was an diesem schuh so nachhaltig sein soll. erstaunlich ist vor allem der preis, zu welchem nachhaltigkeit erhältlich ist …