normalerweise erwartet man griechische namen für griechische restaurants, französische für französische. dieses logo stellt alles auf den kopf. die großartige typografie rundet das ganze ab … </ironie aus>

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der blog über sprache, design und werbung.
logos, die der chef selbst gebastelt hat. grafiker gespart.
viele volg-läden laufen mit neuem konzept nun unter dem neuen namen «prima». das neue logo wirft doch einige fragen auf.
nicht nur der name klingt etwas ältlich, auch die schrift wurde nicht aus der modernsten kiste gegriffen. der kontrastlose schattenwurf hinterlässt zusätzlich noch etwas stirnrunzeln.
das einzig frische ist die farbwahl für den hintergrund.
dieses chinarestaurant hat gleich zwei namen. so etwas kommt eher selten vor … einer schmalziger als der andere. aber hauptsache, die speisen schmecken.
dies ist übrigens die chinesische art, firmennamen zu kreieren. «schöne landschaft» könnte z. b. ein name für einen zelthersteller oder einen outdoor-ausrüster sein.
anderes beispiel: ikea heisst in china yí jiā, was lautmäßig nicht ganz in die nähe kommt – die bedeutung (viel wichtiger) ist in etwa: «geeignet für familie/heim».
lieber kein name als ein schlechter. und solange es nicht «no food» heißt, ist ja alles paletti.
das logo hat mich hier natürlich nicht aus den socken gehauen. aber der name kann.
was macht dieses logo auf logoblog? keine ahnung. der name soll auf deutsch «schiffskeller» oder «weinhaus schiff» bedeuten (aus dem portugiesischen). die bar hat immer topkritiken auf tripadvisor.
ein passendes wortspiel belohn ich immer mit einem lächeln. oder manchmal auch mit einer erwähnung in diesem blog.
der norddeutsche knock-off* von starbucks. der name ist eine hommage an den französischen autor honoré de balzac, der bekannt war für seinen kaffeekonsum (etwa 60 tassen täglich).
* balzac coffee wurde 1998 gegründet, also schon ein paar jahre bevor starbucks nach deutschland kam (2002). der inspirationsgeber der gründerinnen findet sich jedoch nicht nur im logo wieder. ein engelchen auf einer vespa ist auf jeden einzigartig.
zum vergleich: starbucks-logo (version 1992–2011) mit dem fabelwesen sirene (aus der griechischen mythologie).
es gibt unzählige firmen, die «und mehr» oder «and more» im namen tragen, fast alles wurde schon mal mit einem «und mehr» vermehrt: die ersten google-ergebnisse ergeben bei mir:
bleistiftundmehr, haarundmehr, coachingundmehr, genussundmehr, schoggiundmehr, weinundmehr, bücherundmehr, wohnenundmehr, kräutersalzundmehr, wolleundmehr, blumenundmehr, zäuneundmehr …
die originelleren davon sind noch lehrundmehr (was doch ein reim immer wieder ausmacht!! aber wieso nicht gerade leerundmehr?) sowie dasundmehr (die vagheit dieses begriffs endlich mal auf den punkt gebracht, wohl aber eine unbeabsichtigte parodie des undmehrismus.)
ich habe gedacht, blumenundso (siehe bild) mache hier mal eine ausnahme in der andersartigkeit. leider belehrt mich google eines andern:
weinundso (meint ihr auch bier?), stoffundso (tücher oder drogen?), dekoundso (also staubfänger?), hundundso (was denn jetzt: katzen etwa auch?), spieleundso (ähhmmm was? habt ihr vielleicht noch vibratoren im programm?), miezmauzundso (hier kam ich nicht ums klicken rum: ein haustierdienst), …
ich denk nur so: weniger wär mehr.
wer hat jetzt da «weniger wär und mehr und so» gerufen?
ps: das positive: meist kommen die firmennamen mit «und mehr» und «und so» ohne claims aus.
«too much in not enough» scheint hier das motto gewesen zu sein. die zwei f reingewürgt, wo es nur ging. und was ist mit «frei formen» überhaupt gemeint?
eine eher schwer lesbare, feine schrift dann noch vertikal auf negativ laufen zu lassen, ist dann doch eine höchst knifflige angelegenheit – für den leser. beim vorbeifahren kaum zu bewältigen.
«clean fee»? was ist jetzt hiermit gemeint? fee heißt soviel wie gebühr, abgabe, entgelt, honorar oder preis auf deutsch. wer würde denn seine firma «reinigungsgebühr» oder ähnlich nennen?
oder haben sie eine fee auf deutsch gemeint? warum denn nicht gleich etwas à la clean fairy oder cleaning fairy?
natürlich, gerne ein bier, wenn ich schon mal in aarau bin und da lokal was eigenes gebraut wird. aber bevor ich den ersten schluck auf den durst zu mir nehme, schlucke ich einmal leer:
ähm, leute … im ernst? war da nicht mal was mit rot rundrum und schwarzer farbe auf weißem grund? so irgendwo zwischen 1920 bis 1945? und dann noch mit einem adler kombieniert. falls das design nicht absichtlich entstanden ist: schaut euch das ganze doch nochmals an.
(anmerkung: das stadtwappen der stadt aarau besteht aus einem schwarzen adler auf weißem grund. rot kommt nur als sekundärfarbe am rande (wörtlich) vor.)