gehen lassen müssen

gehen lassen müssen.
wollen wir euch wirklich gehen lassen müssen?

wenn wir gerade bei lehner sind: lasst uns mal von lehnübersetzungen sprechen: von eins-zu-eins-übersetzungen von wörtern oder – schlimmer noch – ganzen sätzen.

das obige beispiel zeigt, wie es rauskommt, wenn man englisches corporate-blabla wörtlich ins deutsche überträgt: aus dem let you go wird dann ein behäbiges «gehen lassen müssen». (to let someone go wird auch häufigst höflich für «jemanden entlassen» verwendet.)

eine andere viel zu oft verursachte stilentgleisung von möchtegernübersetzern ist zum beispiel:

«wir machen einen unterschied.»
von to make a difference, welches sinngemäß «etwas bewegen», «etwas bewirken» bedeutet. und so übersetzt auch einleuchtender verstanden würde. so übersetzt würde das also definitiv einen unterschied machen.

leider wurde das «unterschiedmachen» schon zu claims verwurstelt. und ausgerechnet die sonst eher als clever bekannte firma dm (drogeriemarkt) geht hier mit dem schlechten beispiel voran:

dm: wir machen den unterschied.
dm: wir machen den unterschied.
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deppen leer schlag und deppenapostoph’s

deppenleerschlag.
deppenleerschlag – google weiß, wie es geht.

es gibt zwei rechtschreiberische massenphänomene in der deutschen sprache:

die angst vor dem bindestrich (bzw. der zusammenschreibung von substantiven) und die angst vor dem buchstaben s am schluss eines wortes.

beholfen wird sich mit unnötigen wortabständen (deppenleerschlag) und verschwenderischem umgang mit apostrophen (deppenapostroph oder apostrophitis genannt).

mehr infos unter den zwei obigen links. der duden ist jeweils auch keine schlechte quelle.

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ich will, ich will …

aldi, das möchtegern-schweizerkind.
aldi, das möchtegern-schweizerkind.

aldi, wir müssen reden!

du bist ganz ein zwängliger goof geworden. erstens heißt es «ich hätte gerne» (haben wir doch jahrelang geübt) – und hinterher darfs auch gerne noch ein «bitte» sein. bitte.

und überhaupt, wir möchten doch alle gerne etwas mehr schweiz auf dem teller. aber mit betonung auf schweiz. leider bist du, aldi, nicht mal fähig, ein korrektes schweizerkreuz auf deinen teller zu zaubern.

hier findest du die korrekte vermaßung des kreuzes. kurz: die flügeli des kreuzes sind nicht quadratisch, sondern haben die proportionen 7:6. selbstverständlich hast du damit gerade unheimlich viele credibility-punkte verjasst. (dass du hier in bester gesellschaft bist mit vielen souvenirherstellern, macht den braten auch nicht feiß.)

also, mach zuerst mal die hausaufgaben, bevor du uns deine swissness-geilheit in den rachen stopfst. en guete!

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zeckenwäsche

tick-wash.
tick-wash.

wieder mal eine perle aus dem bereich «verunglückter sprachenmix». wie man auf tick als firmenname für eine wäscherei kommt, erschließt sich mir nicht von selbst. vor allem, wenn man meint, wash auf englisch schreiben zu müssen. dann rückt das wort tick auch weg von deutschen sprache in die englische:

ticks sind nämlich zecken – die viecher, mit denen man sich lieber nicht anlegt.

online finden wir dann sogar noch einen claim: «Tickt wie Du – lebe Deinen Takt.» autsch!

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take-away für den friedhof

grab & go (hiltl).
grab & go (hiltl).

hier wieder mal eine perle aus der abteilung «verunglückter sprachenmix deutsch+englisch»: die gastrokette hiltl aus zürich hat beim hauptbahnhof zürich (sihlpost) dieses schild stehen.

auf den ersten blick lese ich «grab & co.» und denke … genau: an ein begräbnisinstitut. das verb to grab ist nicht eines der bekanntesten und findet deshalb selten verwendung im alltag im deutschsprachigen raum. es bedeutet greifen, zugreifen, ergreifen, zupacken, anfassen, kapern.

wäre hier nicht etwas auf der linie von «zugreifen und verduften» origineller als herangezwungenes titelenglisch (welches auch durch die g-alliteration nicht gerechtfertigt wird)?

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coop- und migroskinder …

aldi-kinder
aldi-kinder … würkli?

aldi suisse gibt ich unschweizerisch großkotzig und positioniert sich in ihrer neusten kampagne möchtegernselbstbewusst zwischen coop und migros.

coopkinder und migroskinder, das waren so die zwei pole, die man bislang kannte. aldi suisse glaubt 11 jahre nach ihrem markteintritt fit zu sein, eigene neue ladenkettenkinder hervorzubringen.

während coop und migros diese ehre als verdienst erhielten, holt sich aldi das kinder-prädikat mal kurz mit einer werbekampagne. wird wohl nicht viel mehr als eine solche bleiben. geschichten schreiben kann man über nacht. geschichte aber nicht.

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